Eine Presseerklärung von Bündnis 90/Die Grünen in Oyten, mit der Bitte um Veröffentlichung an die Presse am 5.6.2015
Unsere Stellungnahme zur Ortskerngestaltung/ Kreisel, Ihnen liebe Leserinnen und Leser zur Kenntnis.
Wohin steuert Oyten?
Über den Ortskern wurde lange in Workshops und auch in diversen Ausschusssitzungen des Gemeinderats nachgedacht. Leider wurde dabei rationalen Argumenten wohl eher wenig Gewicht geschenkt. Denn nur so lässt es sich erklären, dass mitten im Ort eine durchaus funktionierende Kreuzung durch einen Kreisel ersetzt werden soll.
Zusätzlich soll auch noch ohne Not der Busbahnhof verlegt werden, der vor wenigen Jahren barrierefrei und mit Unterstützung des Landes ausgebaut wurde.
Da die Bauvorhaben ja nicht kostenlos zu erledigen sind, fragen wir Grünen uns, was eigentlich der Steuerzahler dazu sagt, dass für nicht notwendige Straßenbaumaßnahmen 1 Million Euro oder mehr aus dem Fenster hinausgeschmissen werden sollen!
Vielleicht wird durch die Entscheidung der PKW-Verkehr an der Penny-Kreuzung besser fließen, aber bis wohin? Der Rückstau aus Richtung Bremen wird nicht nur durch die Kreuzung bei Penny produziert, sondern vielmehr durch ein zur Rushhour sehr starkes Verkehrsaufkommen und die Kreuzung an der Stader Straße. Das heißt, dass nach dieser Logik konsequenterweise auch hier ein Kreisel gebaut werden müsste.
Ein dritter Kreisel würde dann vermutlich als Kennzeichnung des Ortseingangs beim Deepen Bund entstehen, ein vierter irgendwann als Kennzeichen des TATSÄCHLICHEN Ortseingangs an der Combi-Kreuzung gebaut werden.
Wenig berücksichtigt wurden bei den Überlegungen die Belange von Fußgängern und Radfahrern. Für sie ist es wesentlich sicherer und leichter, eine stark befahrene Straße mithilfe einer Ampel zu überqueren, als sich mutig in den fließenden Verkehr zu stürzen und dabei zu hoffen, dass PKW und LKW schon anhalten und die Geduld aufbringen werden, selbst einen Senioren mit Rollator die Straße überqueren zu lassen.
Dazu kommt, dass die Hauptstraße keine Straße ist, für die die Gemeinde zuständig ist. Da es sich um eine Landesstraße handelt, muss die Gemeinde dem Land sogar noch zusätzlich Geld zahlen, damit es den Kreisel in sein Straßennetz übernimmt!
Währenddessen sind viele kommunale Straßen in einem erbärmlichen Zustand, Straßen, für deren Instandhaltung und Ausbau die Gemeinde tatsächlich zuständig ist. Auch wenn nun Anträge gestellt werden, den Etat für die Instandhaltung dieser Straßen aufzustocken, bleibt die Vermutung, dass sich der Großteil des Gemeinderates offensichtlich mehr mit fremden Angelegenheiten beschäftigen möchte als vor der eigenen Haustür zu kehren.
Die geplanten Umbaumaßnahmen liegen im Millionenbereich und sind damit vielleicht nicht so teuer wie die geplanten sinnvollen Investitionen in Schulen. Aber: Haben wir überhaupt so viel zusätzliches Geld?
Der Erhalt des Bahn-Haltepunktes in Sagehorn mit seiner Park&Ride-Anlage wird die Gemeinde sicher noch sehr viel Geld kosten, genauso wie auch schon die beiden neuen Feuerwehrhäuser.
Hat die Gemeinde eigentlich im Lotto gewonnen? Oder leiden viele Ratsmitglieder an Realitätsverlust, was Zahlen im mehrstelligen Eurobereich angeht? Was sagen eigentlich unsere Bürger zu diesem Vorhaben? Gibt es Widerstand gegen dieses Ansinnen?
Wir, Bündnis 90/Die Grünen in Oyten, lehnen die Planungen zum Kreisel an der Penny-Kreuzung strikt ab.
Marlies Gerken
Fraktion Bündnis 90 /Die Grünen
Artikel kommentieren