Im Ausschuss für Angelegenheiten der Kindertagesstätten (AfAK) am 2. September 2024 wurde neben den laufenden Baumaßnahmen das hauptsächliche Augenmerk auf die steigenden Anforderungen an Kita- und Krippenplätze gelenkt.
Das neue Kindertagesstättengesetz erleichtert es, für die steigenden Platzanfragen Personal einzustellen.
Dabei steht Oyten im Vergleich unter den Kommunen in der Personaldecke noch relativ gut da.
Benötigte Plätze werden aktuell durch die Umwidmung von Räumen in den vorhandenen Einrichtungen gefunden. Das kann auf Dauer nicht zielführend sein, daher ist seit Jahren der Bau einer achten Kita im Gespräch.
Dazu gibt es seit dem 11. Juli 2022 einen Ratsbeschluss, nach dem die Gemeindeverwaltung beauftragt ist, eine als „Bewegungskita“ konzeptionierte Kindertagesstätte an der Pestalozzistraße zu planen. Hier sind Kooperationen mit dem TV Oyten und den angrenzenden Schulen angedacht. So sollte ein Campusgelände entstehen, das sich ideal für altersgemischte Aktivitäten anbietet. Das Grundstück gehört bereits der Gemeinde, erst kürzlich wurde ein weiteres anliegendes Flurstück erworben. Außerdem wurde bereits Personal eingestellt, insbesondere auch mit dem Versprechen, dass die Gemeinde sich bemühe, die Gruppengrößen zu senken.
Leider ist in der Richtung noch nichts in die Realität umgesetzt worden und wäre doch so nötig gewesen, wie die aktuellen Platzanfragen zeigen.
Stattdessen bringt die Verwaltung einen Kita-Standort im Ortsteil Bockhorst ins Gespräch. Hier möchte die Betreiberin eines Alten- und Pflegeheims ein Gebäude erstellen und der Gemeinde für einige Zeit als Kindertagesstätte verpachten.
Die Fraktion der Grünen möchte jedoch das 2022 beschlossene Projekt an der Pestalozzistraße weiterverfolgen, denn hier sind ein tolles pädagogisches Konzept und einzigartige Kooperationsmöglichkeiten gegeben. Das Gebäude würde zwar von der Gemeinde geplant, gebaut und betrieben werden müssen, wäre aber ein bleibender Wert im Besitz der Gemeinde. Auch in punkto Verkehrsanbindung sind wir der Meinung, dass der Standort an der Pestalozzistraße zu favorisieren ist.
Nach Mehrheitsbeschluss durch CDU und SPD im AfAK sollen nun für beide Standorte Bauleitplanungen angefertigt werden.
Wir bedauern die mangelnde Geradlinigkeit in der Beschlussfassung des Gemeinderates und das Fehlen einer Vision für eine moderne, sich entwickelnde Gemeinde. „Hier und da einen Flicken drauf“ ist nicht unser Verständnis einer modernen, zukunftsorientierten Politik.
Johanne Birreck
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