Die Idee soll für ein lebenswertes und miteinander verbundenes Oyten stehen, das alle Ortschaften und Einwohner miteinbezieht. „Oyten: Genial Grün“ nennen die hiesigen Bündnisgrünen ihr auf Nachhaltigkeit ausgelegtes Projekt, das sie am Donnerstagnachmittag im Rahmen eines Wohnzimmergesprächs bei Karin Labinsky-Meyer und Hubert Dapper präsentiert haben. Als Gast hatte sich das Duo neben weiteren Mitgliedern der Fraktion auch ihren Bundestagsabgeordneten Sven Christian Kindler ins Haus geholt, der seinerseits über den „Grünen Zukunftspakt“ referierte. „Er ist bekannt für seine fulminanten Reden“, begrüßte Labinsky-Meyer den Bundespolitiker, der mit klaren Worten seine Standpunkte zu den derzeit größten Herausforderungen wie die Corona-Pandemie und die Klimakrise deutlich machte.Björn Meyer, Fraktionsvorsitzender der Oytener Bündnisgrünen, ließ es sich derweil nicht nehmen, das Projekt „Oyten: Genial Grün“ in seinen Einzelheiten vorzustellen. Aushängeschild und neues Wahrzeichen von Oyten soll demnach das „Grüne Band“ werden. Beispielhaft für alle „genial grünen“ Veränderungen zeige es – vom Bahnhof Sagehorn bis zum Oyter See – den grünen Wandel in der Gemeinde Oyten auf. „Dadurch soll Oyten ökologischer werden“, erklärte Meyer und ergänzte: „Die Strecke ist absolut autofrei, bietet Platz für Erholung, Treffpunkte, Kultur und verbindet die Interessen der Bürger in Oyten mit den vielen Vereinen und Initiativen.“
Begegnungen auf freien Grundstücken
Weiterer Bestandteil des Fünf-Punkte-Plans der Bündnisgrünen ist derweil das Thema „Wohnen und Leben in Oyten“. Der Wohnraum müsse bezahlbar sein und doch klimaneutral und ökologisch gesund für alle Generationen sein. Den Visionen der Grünen zufolge soll es in jeder Oytener Wohngegend ein freies Grundstück zur Begegnung in der Natur geben, die zudem durch Fuß- und Radwege verbunden sein sollten. Um für ein „Ökologisches Oyten“ zu sorgen, müsse eine umwelt-, tier- und klimafreundliche Landwirtschaft für die Landwirte und die Erzeuger in Oyten attraktiver und wirtschaftlicher sein als die konventionelle Landwirtschaft. „Wir suchen daher eine intensivere Zusammenarbeit mit den Landwirten, um gemeinsam mit ihnen ein Konzept für Oyten zu erstellen“, bekräftigte Meyer mit Verweis auf den seit 2017 in Oyten existierenden „Arbeitskreis Landwirtschaft“.
Ebenso wichtig ist den Bündnisgrünen, Soziales und Bildung in Oyten auf den Weg zu bringen. Unter diesem Aspekt verstehen die Klimafreunde eine Chancengleichheit durch Integration und Bildungsdurchlässigkeit. Dazu zähle laut Meyer eine Ressourcenvernetzung aller sozialen und schulischen Einrichtungen in der Gemeinde Oyten. Auch eine Einbindung und enge Zusammenarbeit von Ausbildungsbetrieben, auch der Industriebetriebe in Oyten, in das Bildungsnetz der Gemeinde Oyten sei erwünscht. Die grüne Energiewende sei für die Bündnisgrünen derweil das größte Modernisierungsprojekt, das Oyten jemals bewältigen werde. „Unser Ziel ist ein klimaneutrales Oyten bis 2025“, dozierte Meyer. So soll in der Bausatzung festgeschrieben werden, dass alle neuen privaten und alle alten öffentlichen Dächer in der Gemeinde mit Photovoltaik belegt werden, um diesem Anspruch gerecht zu werden.
Sven Christian Kindler bewertete das Engagement seiner Oytener Kollegen positiv. „Wir müssen einen Zukunftspakt entwickeln, weil wir gerade diese Krisen haben. Und die zentrale Krise des Jahrhunderts ist die Umweltkrise. Wir sägen massiv an dem Ast, auf dem wir sitzen“, erklärte der Bundestagsabgeordnete und malte ein düsteres Szenario: „Die Klimakrise wird nicht einfach weggehen, dagegen gibt es keinen Impfstoff.“ Doch gerade jetzt müssten kluge und nachhaltige Investitionen in den Klimaschutz getätigt werden.
Hier ein weiterer Artikel von Lisa Duncan von der Kreiszeitung
Artikel kommentieren