Energieversorgung selbst in die Hand nehmen
Als grüne Vertreter aus Oyten nahmen Hubert Dapper und Karin Labinsky-Meyer an dem Fachgespräch zwischen den Bundestagsabgeordneten Julia Verlinden und Sven-Christian Kindler ( B90/Die Grünen) mit Vertretern der 2017 gegründeten Energiegenossenschaft REALWeg teil.
„Seit neun Jahren sind unter Kanzlerin Merkel die CO2-Emissionen nicht gesunken, der Kohleausstieg ist also überfällig und wir brauchen mehr Engagement für Energieeffizienz und erneuerbare Energien, um die Klimaschutzziele zu erfüllen. Die schwarz-rote Bundesregierung hat stattdessen unsinnige Obergrenzen für den Ausbau von erneuerbaren Energien eingeführt und alles bürokratischer gemacht!“ Mit diesen Worten zog die MdB und niedersächsische Spitzenkandidatin Julia Verlinden verbal den Hut vor dem, was die im letzten Winter gegründete Bürgerenergiegenossenschaft “Regional- und Energiegenossenschaft Aller-Leine-Weser, e.G.”, kurz REALWeg, entgegen dem Abwärtstrend klassischer Energiegenossenschaften, mit dem neuen Konzept bereits geschafft hat. Gemeinsam mit ihrem Grünen Bundestagskollegen Sven-Christian Kindler war sie in Dörverden-Westen, um mit den Energiegenossenschaftlern über Hemmnisse, Möglichkeiten und Zukunftsentwicklungen zu sprechen. Mit von der Partie waren auch die Oytener Grünen Hubert Dapper und Karin Labinsky-Meyer.
Nach Ansicht der Bundes-Grünen möchte das Wirtschaftsministerium den Energiemarkt kontrollieren – das gehe bei wenigen großen Konzernen einfacher als bei vielen kleinen, regionalen Genossenschaften. „Doch damit werden die ohnehin schon unzureichenden Anreize für die Energiewende weiter konterkariert“, so Verlinden. „Umso wichtiger wird es, dass die Kommunen die Energieversorgung wieder selbst in die Hand nehmen,“ so die Vorstandssprecherin Labinsky-Meyer. „Die Gemeinden Achim, Ottersberg und Oyten haben hier mit der Kommunalisierung der Stadtwerke den richtigen Weg eingeschlagen,“ ergänzte Hubert Dapper, Ratsherr aus Oyten.
Motivierte regionale Initiativen wie die Genossenschaft REALWeg oder die kommunalen Energieversorger könnten sogar noch viel mehr erreichen, doch leider mangelt es an Unterstützung durch die Große Koalition aus SPD und Union. Die Bundesregierung hat noch nichts getan, um den Pariser Klimaschutzvertrag umzusetzen, so die MdBs.
Verlinden und Kindler zeigten sich nach dem Gespräch sehr zufrieden. „Wir haben gute Beispiele, wichtige Anregungen und Ideen, die wir mit nach Berlin nehmen. Das wirkungsvollste Mittel gegen die Klimakrise ist eine funktionierende Energiewende und die gibt es nur mit den Grünen“, so die beiden Bundestagskandidaten unisono.
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